Windows X: Ideen für den großen Wurf

Ich hatte im letzten Beitrag ein wenig über Windows 7 gelästert, das mir im Moment alles andere als ausgereift scheint.

Daher ist es an der Zeit, im Gegenzug auch einmal zu sagen, was ich denn gerne hätte: Benutzerprofile, und zwar versionsübergreifend und einfach zu bedienen. Was ich damit meine? Ich meine all diese kleinen Einstellungen, die wir Nerds im Betriebssystem und in den Anwendungsprogrammen vornehmen, damit sich das Ganze mehr nach unserem Geschmack verhält.

Da gibt es beispielsweise die Option, die Endungen bekannter Dateitypen auszublenden – auch bei Windows 7 ist das noch immer der Standard. Statt „seuchentool.pdf.exe“ sehe ich dann nur „seuchentool.pdf“ und denke mir, hey, prima, da kann ich ja mal reinschauen. Zu meinen ersten Aktionen in einem frisch installierten Windows gehört also, auch die Endung bekannter Dateitypen anzuzeigen.

Nun ist das aber nicht die einzige Einstellung, die ich abweichend von den Standardwerten haben möchte. Und diese Einstellungen sind komplett über das System verteilt, finden sich in der Systemsteuerung, im Arbeitsplatz (den es in dieser Form bei Windows 7 nicht mehr zu geben scheint), auf/in der Taskleiste und so weiter und so fort.

Was ich mir also wünsche: Ich möchte diese ganzen Optionen in einem Profil speichern können. Dieses Profil möchte ich von einer Datenquelle meiner Wahl installieren bzw. verwenden können: USB-Stick, HTTP-Adresse, Netzlaufwerk, von mir aus soll man es auch in seinem Windows Live Account speichern können.

Die Idee ist von Webbrowser-Features inspiriert: Opera Link und das Firefox Add-on Weave sind Beispiele dafür. Warum sollte man das nicht mit den Betriebssystemeinstellungen genauso machen können (ich klammere die Datenschutz- und Sicherheitsbedenken an dieser Stelle aus Bequemlichkeitsgründen aus)?

Versionsübergreifend müsste es aber auf jeden Fall sein – also von Windows 8 bis Windows 500 auf- und abwärtskompatibel, und wenn es dank Update auch bis runter zu Windows XP klappt, würde ich sicher nicht meckern.

Um noch einen draufzupacken: Wenn das Betriebssystem nun einen solchen Mechanismus bietet, warum sollte er dann nicht für all die Anwendungen geöffnet werden, die ja auch über 1.001 Einstellung verfügen? Ich würde also nicht nur meine Windows-Einstellungen synchronisieren, sondern auch noch die Winamp Hotkeys, die Photoshop Shortcuts, und warum nicht auch meine manchmal recht individuelle Tastenbelegung von S.T.A.L.K.E.R und Crysis? Ich bin geneigt, es als Killerfeature zu bezeichnen, wenn mir Windows diesen nie endenden Konfigurationsmarathon abnehmen würde, sodass ich tatsächlich jede Konfiguration nur einmal vornehme.

Das wäre ein großer Wurf.

Stellen wir uns jetzt vor, es gäbe darüber hinaus einen zentralen Update-Mechanismus, der nicht nur für Microsoft-eigene Programme gilt, sondern schlicht und ergreifend für alle installierten Programme, wie es Jürgen Schmidt so schön aufgeschrieben hat…

Das wäre ein ganz großer Wurf.

Bliebe zu erwähnen: Linux stellt diese beiden Features bereits vollständig zur Verfügung. Die gesamte Individualisierung der Betriebssystem- und Anwendungseinstellungen erfolgt über versteckte Dateien im Home-Verzeichnis, sodass eine Kopie dieses Verzeichnisses auf einem anderen Rechner im Wesentlichen ausreicht, um die Einstellungen zu übernehmen.
Den zentralen Update-Mechanismus bietet beispielsweise apt bei der Linux-Distribution Debian (und dem darauf basierenden Ubuntu). Für die vollständige Installation eines Debian-Rechners mit allen Anwendungen und Einstellungen brauche ich dank einiger Skripte und dank dieser Mechanismen etwa zwei Stunden. Bei Windows bin ich noch nie unter zwei Wochen weggekommen, bis es sich wieder halbwegs „richtig“ anfühlte.

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Kommentar

 
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    Dastan says:

    Mh, also nochmal zum Thema Betriebssysteme: Diskussionen über Windows, Mac OX und Linux gibt es ja zu Hauf im Netz. Vor- und Nachteile werden immer so ausgelegt, je nachdem zu welcher Fraktion man gehört. Zur Zeit ist scheinbar der Mac wieder ganz hip, seit Windows 7 soll´s auch bei Microsoft bergauf gehen (was bei einem Vorgänger wie Vista auch nicht schwer ist) und aus der „Nerd-Ecke“ melden sich immer und immer wieder die Pinguine.

    Kann es überhaupt ein perfektes Betriebssystem geben, an dem niemand mehr etwas auszusetzen hat? Mh, jetzt wo ich diese selbstgestellte Frage so lese: ich glaube nein. Liegt wohl in der Natur der Sache, immer wieder etwas zu finden, was dann doch nicht passt. Aber nur so kann es ja voran gehen. Sofern man für sich selbst eine Lösung findet, ist ja auch alles ok. Man kann ja alle Systeme nebeneinander laufen lassen und von jedem das beste abzapfen. Geht ja auch 😉

    Frage zu Linux: was fehlt diesem System eigentlich noch, um neben Windows und Mac OS für die breite Öffentlichkeit (und damit meine ich wirklich Vater, Mutter, Kind) interessant zu werden? Ob es das will ist eine andere Frage. Der Preis scheint ja kein Argument zu sein, aber ich muss gestehen, ich habe mich nie ernsthaft und intensiv mit Linux beschäftigt. Windows und Mac OS sind hingegen gut bekannt. Woran liegt es nur, dass mich Linux nicht reizt, obwohl es doch sooo viele positive Eigenschaften besitzen soll. Irgendwas scheint dagegen zu sprechen. Vielleicht Faulheit und Bequemlichkeit, dass ich mich nicht mit neuen Dingen auseinandersetzen möchte? Mh, glaub ich eigentlich nicht. Vielleicht sind Spiele ein Argument. Oder wirklich nur die Gewohnheit an das langjährig bekannte System (in meinem Fall Windows)?

    Mein nächster Rechner wird vermutlich wieder mit Windows ausgestattet sein, entweder 7 oder 8…

    PS: Ich find diesen Blog sehr cool, sehr interessante Beiträge… weiter so 🙂

 

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