Spaßverderber

Ich hatte ja vor einiger Zeit schon mal zum Thema Boxen im TV geschrieben. Heute war mal wieder Boxabend, wieder einmal musste Arthur Abraham gegen das Ende seiner Karriere anboxen und hat das auch irgendwie geschafft. Souverän sieht anders aus, aber er hat letztlich verdient gewonnen.

Im Anschluss dann ein Kampf, der technisch wesentlich besseres Boxen versprach: Eduard Gutknecht, von dem ich in der Vergangenheit eine Reihe erstklassiger Kämpfe gesehen hatte, gegen den Franzosen Tony Averlant. Gutknecht musste seinen Titel als Europameister verteidigen.

Nun bin ich kein Boxexperte und habe nie selbst im Ring gestanden. Aber als interessierter Laie denke ich mal, wenn jemand den amtierenden Meister herausfordert, dann muss er auch was zeigen, muss aktiver sein, den Kampf bestimmen, mit klaren Aktionen Akzente setzen und die Punktrichter von sich überzeugen, falls der Kampf über die volle Länge geht.

All das ist passiert. Vielleicht von der ersten Runde abgesehen, in der Averlant einen Niederschlag hinnehmen musste, hat er den Kampf meiner Meinung nach bestimmt, wenn nicht dominiert. Gutknecht konnte seine Stärken heute nicht ausspielen und hat den Kampf klar verloren.

Ähem. Hätte klar verlieren müssen. Ein Unentschieden wäre für ihn ein Riesenerfolg gewesen. Die Punktrichter aber werteten den Kampf knapp zu Gunsten von Gutknecht. Ich weiß nicht, wie es im Boxen immer wieder zu solchen Fehlentscheidungen kommt.

Das ist vor allem deshalb so besonders schade, weil es ein guter Kampf war. Weil sich beide Kämpfer mit Respekt begegnet sind und sauber, oder zumindest nicht unfair, geboxt haben.

Aber wenn der klar bessere Kämpfer den Ring als Verlierer verlassen muss, dann habe ich keinen Spaß mehr am Zuschauen. Was für eine zum Himmel stinkende Scheiße.

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