Akronyme fürs Netz: AFFIN

Jetzt weiß ich endlich, warum immer mal wieder der etwas umständliche Begriff „affin“ in Zusammenhang mit netzbewanderten Nutzern gebraucht wird: AFFIN – Akronym Für Fortgeschrittene Internet Nutzer.

Gnade, bitte

Schließe mich Stefan Niggemeiers Vorschlag an: „Können wir nicht folgenden Deal machen? Wir einigen uns darauf, dass Union und FDP die Wahl gewinnen und lassen dafür die noch ausstehenden sechs Wochen Wahlkampfelend ausfallen.

Mein Gott, Mann, das ist ja finsterste Steinzeit!

Filmstudios, Musiklabels und Urheberrechtsinhaber beklagen seit Jahren die ausufernden illegalen Downloads. Zigtausende Dateitauscher wurden für ihre ungesetzlichen Aktivitäten schon abgemahnt. In den gerade einmal zwei Verfahren, die in den USA tatsächlich vor Gericht verhandelt wurden, stehen einer Hausfrau und einem Stundenten Strafen von 1,9 Millionen bzw. 675.000 Dollar in Aussicht. Was haben die betroffenen Industriezweige in den vergangenen 10 Jahren gemacht, damit ihre Angebote attraktiver sind als das Filesharing? Ziemlich viel in der Nase gebohrt, würde ich sagen.

2009 ist noch immer Steinzeit. Weltweiten DVD-Handel verhindern die Regionalcodes – US-DVDs lassen sich in europäischen Playern nicht abspielen und umgekehrt. Beim hochauflösenden Nachfolgeformat Blu-Ray ist es genau das gleiche.

Einfach mal eine DVD auf den Rechner kopieren, geht nicht ganz einfach, ist aber wohl immer noch verboten, obwohl der Kopierschutz CSS längst ausgehebelt ist. Der Kopierschutz der Blu-Ray hält da deutlich besser stand – und verbrät massenhaft klimakillenden Strom, denn der Datensalat muss im Rechner entschlüsselt, dekomprimiert, dekodiert und dann vor dem Weg in den Monitor wieder neu verschlüsselt werden, bevor im Monitor die finale Entschlüsselung die bunten Bildpunkte hervorzaubert.

Für diese Entmachtung darf der Kunde Konsumsklave teures Geld bezahlen – und darf vor allem erstmal lange warten. Schließlich sind die Kinos mit der exklusiven Erstausstrahlung der Filme dran, bei den Serien sind es die auftraggebenden TV-Sender. Danach kommt der Verleih-Markt, der auch nochmal eine ordentliche Schonfrist eingeräumt bekommt. Und dann, irgendwann, wenn in USA schon der Nachfolger läuft oder die nächste Staffel, dann dürfen wir in Deutschland vielleicht schon unser wohl verdientes Geld in die mit pompöser Werbung in den Markt gedrückten Scheiben investieren, deren Extras meistens so langweilig und schlecht sind, dass man besser drauf verzichtet hätte.

Ist die neue Scheibe schließlich im Player, kann es zum Glück endlich losgehen – nachdem die Logos jedes irgendwie an der Produktion beteiligten Studios ganz toll animiert abgespielt wurden und man umfangreich darüber unterrichtet wurde, dass es bei vorläufiger Todesstrafenandrohung verboten ist, die frisch erworbene DVD oder BluRay zu kopieren, öffentlich aufzuführen, mit Freunden zu teilen oder sonstwas zu machen, was irgendwelche Medienanwälte halt gerade illegal finden.

Immerhin muss der Unterhaltungsindustrie irgendwann in den Sinn gekommen sein, dass man solche digitalen Daten ja auch übers Internet in den Rechner kriegen kann. Aber natürlich nicht einfach so, nein nein, ein ordentlicher Kopierschutz muss schon sein. Also gab es Musik und gibt es Filme nur in ausgewählten Formaten, die garantiert unter so dubiosen Systemen wie diesem Linux nicht abgespielt werden konnten. Überhaupt ist es doch am besten, wenn der Player vor dem Abspielen nochmal kurz Kontakt mit dem Verkäufer aufnimmt und die Lizenz prüft. In kopierschutztechnischer Hinsicht durchaus nachvollziehbar. Blöderweise gehen auch die größten Firmen mal pleite, und dann ist meine schöne Filmsammlung nur noch kopiergeschützter Datenmüll.

Auch bei der Vielfalt des Angebots tun sich Abgründe auf. „The Great Escape“? Gibts vielleicht bei der Konkurrenz. „House“ in HD bei Apple zum Download? Klar, nur die neueste und die erste Staffel fehlen. War wohl grad kein Platz mehr im Regal auf dem Server. Oder die Lizenz liegt bei einem Studio, mit dem der Händler keinen Vertrag hat. Sollte man als Kunde nicht so eng sehen. Ob man sich nicht stattdessen für einen der Top 100 der schlechtesten Blockbuster aller Zeiten begeistern kann? Die sind gerade im Angebot und kosten deswegen 20% weniger als der um 250% überteuerte Normalpreis.

Das ist in der Tat finsterste Steinzeit. Hätte es das heutige Angebot vor 10 Jahren gegeben – meine Prognose für das Jahr 2009 wäre verhalten optmistisch ausgefallen. Aber was man uns heute serviert, ist eine völlige und umfassende Katastrophe, das Armutszeugnis einer ewig gestrigen Industrie. Kulturflatrate? Bäh, Pfui, hinfort mit diesem Lästerkram! Bevor wir drüber nachdenken, ob man mit neuen Modellen Geld verdienen kann, sperren wir lieber jedem ertappten hinreichend verdächtigen Filesharer für ein Jahr den Internetzugang.

Für solche Produkte und unter diesen Bedingungen soll ich ernsthaft Geld ausgeben?

Die Alternative

Die Alternative zu diesem Debakel? Filesharing. Das zeigt seit Jahren, wie es wesentlich komfortabler geht. Zunächst einmal sind die Dateien schnell verfügbar. Drei Wochen nach Kinostart? Pah! Zwei Tage vor dem Kinostart! TV-Folgen brauchen immerhin schon einen Tag, bis sie gut verfügbar sind – weltweit. Je aktueller der Download, desto besser die Datenübertragungsraten. Eine Folge Lost in 10 Minuten runtergeladen – schon erlebt. Dass alles von der lästigen Werbung befreit wurde, versteht sich von selbst. DVD-Intros und „Raubkopierer sind Wehrkraftzersetzer“-Hinweise gibt es in der wunderbaren Welt von Kazaa, eMule, Bittorrent und Co nicht. Achja, und die Kosten? 30 Euro pro Monat aufwärts, aber leider nicht für die Inhalteanbieter, sondern für die ISPs.

Glauben die Inhalteanbieter wirklich, sie könnten mit steinzeitlichen Geschäftsmodellen, rigidem Kopierschutz und umfassenden Klagekampagnen den Markt der illegalen Downloads in den Griff kriegen? Mein Beileid.

Dabei liegen doch die Nachteile der Tauschbörsen auf der Hand. Die Benennung der Dateien ist ein purer Graus. Ich will nicht wissen, wer die Folge Eureka mit welchem Tool in welcher Datenrate gerippt hat – ich will wissen, wie die verdammte Folge heißt. Schonmal in der Piratenbucht nach „House“ gesucht? Teufel noch eins, die alten Folgen sind schwieriger zu finden als Medienkompetenz in der CDU. Die Downloadraten sind – bestenfalls – variabel. Alles, was aus der kurzfristigen Popularität rausgefallen ist, dümpelt mit ein paar jämmerlichen Kilobyte pro Sekunde vor sich hin, da hätte es fast ein ISDN-Anschluss getan. Und wo „24“ draufsteht, muss nicht unbedingt „24“ drin sein. Einige Medienunternehmen sollen schon selbst Fakes in die Tauschbörsen geflutet haben, um das Downloadvergnügen zu minimieren. Die permanente Gefahr einer teuren Abmahnung kommt dann als Krönung oben drauf.

Wenn ich mir was wünschen dürfte

Ein kleines Wunschkonzert gefällig? Kein Kopierschutz. Das ist die erste und wichtigste Bedingung. Den Medienbonzen dieser Welt muss man den Gedanken wohl mit dem Hammer in den Kopf pflanzen, weil sie es sonst nicht kapieren: Kein Kopierschutz! Ich gebe doch nicht ernsthaft Geld für eine zeitlich unbefristete Lizenz aus, wenn technische Maßnahmen genau das Gegenteil bewirken und ich nur hoffen kann, dass der Laden nicht den Bach runtergeht und die Internetverbindung nicht gerade dann gestört ist, wenn ich mich bis zum Staffelfinale vorgearbeitet habe.

Darf’s ein bisschen mehr sein? Jap. I want it, and I want it now. Sehen wir es realistisch: Das Modell, nach dem TV-Sender auf der ganzen Welt US-amerikanische Serien für die exklusive Ausstrahlung in ihrem Land einkaufen, ist nicht zukunftsfähig. Es gibt da dummerweise dieses Interdingensda und eine Duröhre, wo man schon heute vergleichsweise legal alle möglichen (und auch unmöglichen) Sachen anschauen kann. Ob RTL, SAT.1 und Co mit ihren atemberaubend schlechten Eigenproduktionen überlebensfähig sind, sei mal dahingestellt. Ob deren Untergang ein Verlust wäre, sei ebenfalls dahingestellt. Immerhin eine wichtige Aufgabe übernehmen sie, nämlich die Synchronisation. Ich kenne erstaunlich viele Leute, die nur die synchronisierten Fassungen schauen. Die sind natürlich festgenagelt und an die deutschen Sender gebunden. Der lukrative Markt der deutschen Erstausstrahlung ist also vielleicht doch nicht von der Vernichtung bedroht.

Aber selbst wenn das Lizenzgeschäft zu Grunde ginge: Den Film- und TV-Studios kann es doch egal sein, ob sie ihre Produktionen teuer an Studios auf der ganzen Welt weiterverkaufen, die sich durch die Werbung und damit letztlich durch die Konsumenten finanzieren – oder ob die Studios ihre Produkt einfach direkt an die Konsumenten verticken. Hauptsache, sie verdienen Geld. Und Geld verdienen sie lieber heute als morgen. Ob eine Produktion potential hat, interessiert schließlich nicht. Wer Star Trek nach drei Jahren absetzt, Firefly nach 13 Folgen, Farscape nach vier Staffeln und Futurama nach fünf, wer dafür die X-Akten ohne David Duchovny und ohne Chris Carter zu Tode reanimiert, der schert sich einen Dreck um Potential und Qualität – der kriegt die Taschen nicht schnell genug voll genug.

Also, Studiobosse, spannt die Lauscher  auf, denn diese Idee bringt euch pures Bargeld in die Taschen: Verkauft eure Produkte direkt an die Konsumenten. Und zwar weltweit. Ich würde zugreifen. Lost allerspätestens eine Woche nach der Erstausstrahlung im TV, das wäre mal ein Angebot. HDTV darf es übrigens ruhig sein, wenn ich noch einen Wunsch äußern darf. Die Downloadraten sollten bestimmte Minima nicht unterschreiten (500KB/s sollte ja wohl drin sein). Optionale Untertitel wären super. Achja. Ich will mich nicht in 25 verschiedenen Onlineshops anmelden oder beim Hersteller selbst – ich will den Kram aus einer einzigen Quelle beziehen. Die muss gut sortiert sein, übersichtlich noch dazu, eine fehlertolerante Suchfunktion ist natürlich pflicht.

Dafür würde ich Geld ausgeben. Ernsthaft.

Wie wäre es mit einem abgestuften Preismodell? Je älter die Inhalte sind, desto günstiger werden sie. Wer auf HD verzichtet und mit kleinerer Auflösung vorlieb nimmt, kommt ebenfalls günstig davon.
Der Premium-Download: Wenige Tage nach Erstausstrahlung, Full HD, bis zu 2MBit/s, Kosten: 5 Dollar pro Folge. Ich gehe jede Wette ein, dass allein Lost-Junkies die Downloadserver überlasten werden.
Der Spar-Download, die virtuelle Economy-Class: Ein Monat nach Erstausstrahlung, normale Auflösung (HD kostet 50% extra), 500KB/s: 1,50 Dollar.
Der Sammel-Download: Die komplette Staffel, frühestens eine Woche nach Erstausstrahlung der letzten Folge: 1 Dollar pro Folge.

Das wäre ein Angebot.

Noch eine Nummer komfortabler: Nachdem die Studios auf der ganzen Welt ihre lokalisierte Fassung ausgestrahlt haben, machen sie die Folgen im selben Online-Shop verfügbar, wo bereits die Originale zu finden waren. Die Lizenznehmer werden an jedem Download der lokalisierten Fassung beteiligt – hey, da würden sogar RTL und SAT.1 drüber nachdenken, und als Kunde habe ich eine Anlaufstelle und nicht Dutzende oder Hunderte.

Die Erkenntnis

Wenn die Unterhaltungsindustrie den Finger aus dem Allerwertesten nimmt, die Kunden nicht mehr mit Hasstiraden und Klagekampagnen überzieht und ein Geschäftsmodell für das 21. Jahrhundert entwickelt, dann wird sich das Problem der Tauschbörsen von allein erledigen. Aussterben werden die nicht, dafür ist das kostenlose Angebot zu verlockend und das Gefühl, wenigstens einmal ein moderner Pirat zu sein, vielleicht auch ein wenig zu berauschend. Aber der Umfang wird massiv abnehmen, sobald die legalen Angbote die bessere Alternative sind. Und wenn wir am Ende auch noch die Kulturflatrate einführen, dann kann wirklich niemand mehr klagen.

Bis dahin allerdings, geehrte Unterhaltungsindustrie mit deinen ganzen Interessenverbänden, Anwälten und Hohlköpfen, ist weiter arschlecken angesagt.

D&D: Das ehemalige Counter-Strike

Die große Boom von Dungeons and Dragons war ein wenig vor meiner Zeit. Daher habe ich auch nichts von den Kontroversen mitbekommen, die D&D damals ausgelöst hat. Scheint so, als mussten die Fantasy-Rollenspiele als Sündenbock herhalten, bis mit gewaltverherrlichenden Computerspielen endlich ein würdiger Nachfolger gefunden wurde. Mehr dazu in einem klasse Spiegel-Artikel: Wie ein Fantasy-Spaß zum „Killerspiel“ gemacht wurde.

Von Phishern empfohlen

Eines der Hauptprobleme beim Phishing ist, das Ziel eines Links zu verschleiern. Phisher sind dabei durchaus sehr kreativ und können unbedarfte User leicht in die Falle locken. So zum Beispiel: www.postbank.de.example.com – der Angreifer im Beispiel kontrolliert die Domain example.com, alles davor kann er beliebig auswählen.

Manche Großunternehmen, die es nun wirklich besser wissen sollten, machen aber genau den gleichen Quatsch. Habe mir gerade Apples Webbrowser Safari von der Apple-Homepage heruntergeladen. Der Server heißt: appldnld.apple.com.edgesuite.net

Fly Guy

Mehr davon:  www.youtube.com/user/simonscat?view=videos

Out of fucking nowhere: Frames

Es gibt so Konzerte, da freut man sich wochenlang drauf, ist aber am Ende enttäuscht. Z.B. weil die Band einfach nicht mehr die Spritzigkeit auf die Bühne bringt, die sie noch vor 5 Jahren ausgezeichnet hat.

Und dann gibt es Konzerte, da passiert das exakte Gegenteil. So geschehen auf dem Fährmannsfest in Hannover am vergangenen Wochenende.

Frames„. Metal aus Hannover. Ohne Gesang. Klang irgendwie erstaunlich unbedeutend, wie so viele Bands, die Nachmittags gegen 17 oder 18 Uhr auf einem Festival auftreten dürfen. Da standen dann vier recht unscheinbare Musiker auf der Bühne und zauberten aus dem Nichts eine musikalische Intensität in den Nachmittagshimmel, dass noch Dream Theater voller Ehrfurcht und Anerkennung mitmoschen würden.

„Frames“ spielen sicherlich keine einfache Musik, nichts „für die Massen“. Die meisten werden dieser Art von Musik vermutlich nicht viel abgewöhnen können. Für den Rest entfaltet sich ein musikalisches Feuerwerk sondergleichen. Mitten im Song unwillkürlich die Augen geöffnet: Achja, richtig, ich bin gerade auf dem Planet Erde, das hatte ich vergessen. Der nächste Akkord entführt einen schon wieder in eine andere Welt.

Bei „Frames“ wird kein Ton, kein Becken, keine Seite einfach so angespielt – jeder Ton ist exakt da, wo er hingehört. In den stillen, eher klassischen Passagen und in den harten, eher metal-mäßigen Passagen ist jede Note gezielt platziert.

Vergleiche drängen sich viele auf und auch nicht. Das Keyboard erinnert mich stellenweise an Crematory.  Der Gesamtsound erinnert mich zum Teil an Samael. Beide Vergleiche werden Frames aber überhaupt nicht gerecht. Am ehesten erinnern sie mich an OSD (One Step Devine), die es schon lange nicht mehr gibt, deren Mastermind Manuel Richter aber noch aktiv ist.

So oder so: Aus dem Nichts ist mit „Frames“ eine Band erschienen, deren Musik mich bewegt und berührt. Out of fucking nowhere.

A7

Seit Beginn der Diskussion um „Stopp-Schilder“ im WWW gegen kinderpornographische Inhalte versuche ich, einen treffenden Vergleich zu finden. Der Folgende passt denke ich ganz gut:

Irgendwo in Kassel verkauft jemand DVDs mit kinderpornographischen Inhalten, die eindeutig gegen geltendes Recht verstoßen. Die Strafverfolgungsbehörden werden darauf aufmerksam. Sie dursuchen aber nicht die Wohnung des Händlers. Sie beschlagnahmen das angebotene Material nicht.

Stattdessen wird die Autobahnmeisterei damit beauftragt, die Navigationsgeräte aller Autos auf der A7 Richtung Kassel so zu manipulieren, dass niemand zur Adresse des Händlers gelangt . Wer die Adresse ansteuert, wird vom Navi auf einen Parkplatz der Autobahnmeisterei geschickt, wo ein großes „Stopp“-Schild steht.

Wer kein Navi benutzt, sondern eine altmodische Straßenkarte, der fällt durch das Raster. Nach der Logik der Sperrbefürworter geht das so: Wer bei der Adresse des Händlers landet, der hat bewusst und gezielt die Sperre umgangen und ist daher besonders verdächtig, dass er sich illegales Material beschaffen wollte. Ob der Händler möglicherweise in einem Hochhaus mit zig Parteien wohnt, interessiert dabei nicht so unbedingt.

Damit diese Sperren nicht undurchsichtig bleiben, soll die zum Glück jemand kontrollieren. Der Bundesbeauftragte für die Straßenbegrünung darf ein Expertengremium benennen, das mindestens einmal alle drei Monate in Stichproben nachschaut, ob die gesperrten Adressen auch wirklich gesperrt gehören. Findet der Straßenbegrüner zwar doof, weil er von der Thematik berufsbedingt keine Ahnung hat und auch niemanden kennt, der mehr Ahnung hätte, aber ihm bleibt da keine Wahl.

Klingt völlig behämmert? Man ersetze „A7“ mit „Internet“, man ersetze „Autobahnmeisterei“ mit „Internetzugangsanbieter“ und „Navi“ mit „DNS“ – das ist das von Bundestag und Bundesrat beschlossene „Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen“. Und der Straßenbegrüner ist eigentlich der Datenschützer.

Nervige Web-Pakete

Web-Pakete bei den bekannten deutschen Web-Hostern sind doch ein Quell beständiger Freude. Da zahlt man 5 oder 6 oder 10 Euro für eine Leistung, die von fast jedem virtuellen Server übertroffen wird (für den gleichen Preis). Zugegeben, die Zielgruppen unterscheiden sich.

Vor etwa zwei Jahren hatte ich die Pflege für ein kleines „PowerWeb A“  bei Strato übernommen. Dort ist die Webseite eines kleinen Vereins gehostet. Der damalige Webmaster hatte das Paket für den Verein gebucht und die Webseite erstellt. Die Seite ist mittlerweile vollkommen veraltet und soll nun gekündigt werden. Zum Glück habe ich den Zettel mit den Zugangsdaten wiedergefunden.

(Einschub: Das alte Strato- und FTP-Passwort ist so miserabel und so dermaßen erratbar, dass ich besser nicht erwähne, dass der damalige Webmaster scheinbar kürzlich seine Diplomarbeit zum Thema Netzwerksicherheit geschrieben hat) .

(Einschub 2: Gut, ja, klar, ich hätte das Passwort natürlich in der Zwischenzeit auch mal ändern können…).

Hat schonmal jemand bei Strato oder auch 1&1 versucht, ein Paket bzw. einen Vertrag zu kündigen? Meine Fresse, sind diese Optionen versteckt! Beim besagten „PowerWeb A“ geht das im Kundencenter so: Unter „Ihre Kundendaten“ -> „Formulare“ gibt es ein PDF-Kündigungsformular, das zwar direkt ausgefüllt, aber nicht gespeichert werden kann – ausdrucken geht immerhin.

Das kleine Problem mit der Kündigung: Das Paket ist auf den alten Webmaster angemeldet. Eine Kündigung durch den längst inhaltlich Verantwortlichen erscheint wenig aussichtsreich. Besser noch: Die zugehörige Domain hat als Admin-C ebenfalls den damals verantwortlichen Webmaster eingetragen. Das macht eine Kündigung erst recht nicht einfacher.

Vom alten Webmaster – laut Google hat er einen ziemlichen Allerweltsnamen – habe ich noch eine GMX-Adresse. Ob er die überhaupt abruft, weiß ich nicht, seit zwei Tagen zumindest hat er sich nicht gemeldet.

So macht die Arbeit doch Spaß… :-/

KEIN Flash-mob

Ich habe keine besondere Affinität zu Braunschweig. Ich werde mich auch in absehbarer Zukunft nicht dorthin begeben.

Aber ich fand es eben einfach interessant zu lesen, dass dort am 8. August zwischen 16 und 18 Uhr KEIN Picknick auf dem Braunschweiger Schlossplatz stattfinden wird.